Laut dem WWF werden jährlich 18 Mio. t Lebensmittel pro Jahr in Deutschland weggeschmissen. 40 % davon sind auf den Endverbraucher zurückzuführen, das sind etwa 82 kg pro Person im Jahr! Vom Anbau bis zum Verbraucher ist damit ein hoher Verbrauch an Energie, Wasser und anderen Rohstoffen verbunden.
Hungerkatastrophen werden durch die Klimakrise immer häufiger und heftiger auftreten. Letztes Jahr sind in Ostafrika mindestens 250 000 Kinder unter fünf Jahren verhungert. Das sind nur Beispiele für Auswirkungen die wir jetzt schon spüren.
Die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren ist damit aus ökologischer, ökonomischer und ethischer Sicht dringend geboten. Die Politik ist gefordert entsprechende Gesetze einzuführen. Solange jedoch große Supermärkte nicht per Gesetz dazu verpflichtet werden, noch genießbare Lebensmittel zu spenden, ist Foodsharing ein Weg gegen die Lebensmittelverschwendung aktiv zu werden.
Seit 2012 gibt es die mittlerweile internationale Bewegung, die auch ihren Weg nach Schwäbisch Hall gefunden hat. Insgesamt sind hier zwölf Menschen aktiv, die in Schwäbisch Hall und teilweise auch in Crailsheim Lebensmittel vor dem Müll bewahren. Überschüssige Lebensmittel werden ganz niederschwellig durch Ehrenamtliche abgeholt und kostenlos an Menschen verteilt. Das kann über private Kontakte oder öffentlich zugängliche Fairteilerstellen geschehen. Es geht also um die konkrete Aktion, aber auch um die Bewusstseinsschaffung für die Thematik der Lebensmittelverschwendung. Abgeholt werden natürlich auch Lebensmittel, deren Mindesthaltbarkeitsdatum schon abgelaufen ist. In den meisten Fällen sind diese noch essbar und nicht zum Wegschmeißen.
Während Menschen vor Tafeln in der Schlange stehen und Lebensmittelpreise steigen, wird das Retten von Lebensmitteln aus den Mülltonnen der Supermärkte als schwerer Diebstahl bestraft. Foodsharing lenkt das notwendigerweise in legale Bahnen, indem die Abholung mit dem Betrieb abgesprochen und feste Zeiten vereinbart werden. So können sich Betriebe und Abholende aufeinander einstellen und miteinander kooperieren.
Wir freuen uns immer über neue Mitstreiter*innen, die auf diesem Wege mit uns gemeinsam etwas gegen die Lebensmittelverschwendung unternehmen wollen. Unsere Kontaktdaten findet Ihr auf der Foodsharing-Homepage, ein kleines Vorstellungsvideo auf der Seite des Hauses der Bildung.
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