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Regionalität & Saisonalität

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Wie, wann und wo unsere Lebensmittel erzeugt werden, hat einen großen Einfluss auf die Höhe der mit ihnen verbundenen Emissionen. Neben pflanzenreicher Kost können insbesondere zur Saison passende Gerichte dazu beitragen, unser Klima durch eine veränderte Ernährung zu schützen. Stammen diese auch noch aus der Region und aus Bioanbau, können nochmals Emissionen eingespart und viel Geschmack gewonnen werden :).

Die meisten Obst- und Gemüsesorten finden wir mittlerweile ganzjährig in den Regalen der Supermärkte. Ihr Anblick ist für uns so selbstverständlich, dass wir zwar bei Erdbeeren im Winter stutzig werden, doch der Kauf von Zucchini, Brokkoli und Tomaten im Winter oft eine Selbstverständlichkeit ist. Doch mal ehrlich: schmecken tun diese Exemplare oftmals nicht - es sei denn, sie kommen vom anderen Ende der Welt, wo sie wirklich Sonne tanken konnten.

 

Das Beispiel Spargel veranschaulicht die Bedeutung saisonaler & regionaler Ernährung sehr deutlich - dies sind die CO2-Emissionen, die 1 kg Spargel verursacht:

Spargel aus der Region: 0,4kg CO2

Spargel aus Peru: 10,79kg CO2

 

Dazu kommt, dass Produkte aus Ländern wie Brasilien oftmals mit Regenwaldrodung verbunden sind oder aber, wie z.B. in Ägypten, den dortigen Wassermangel verschärfen. Auch dadurch wird der Klimawandel weiter vorangetrieben bzw. die Probleme, die der Klimawandel mit sich bringt, noch weiter verschärft.

Doch kommt es nicht nur darauf an, woher die Produkte stammen, sondern auch, ob es sich um pflanzliche oder tierische Produkte handelt.

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Das bedeutet z.B. dass ein einziges Kilogramm regionales Fleisch in etwa die gleichen Emissionen erzeugt wie 8kg Obst und Gemüse aus Übersee,

ein einziges Steak (a 200g) vom Nachbarhof etwa so viel wie 12 1/2 große Avocados (je 250g).

Mehr Hintergründe hierzu findet Ihr auf Swissveg.ch.

 

Eine regionale Ernährung, passend zur Saison, ist in jedem Fall sehr wichtig für den Klimaschutz - doch wird sie nicht begleitet von einer pflanzenreichen Ernährung mit wenig (oder sogar keinen) Tierprodukten, so übertreffen die Emissionen durch Tierprodukte die eingesparten um ein Vielfaches.

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Möchten wir uns für eine Regio-saisonale Ernährung einsetzen, ist die Saisonalität dabei von besonderem Interesse, denn wann immer ein Lebensmittel zu einer anderen Zeit produziert wird, als es der Natur entspricht, ist damit ein enormer Energieaufwand verbunden. Das muss nicht unbedingt ein Flug aus Peru sein - beispielsweise müssen auch Äpfel aus der Region monatelang gekühlt gelagert werden, damit wir sie auch noch im Frühjahr knackig im Supermarktregal finden können.

Auch werden beispielsweise Spargel und Erdbeeren, typische Saison-Genüsse, bereits einige Wochen vor der Saison angeboten, was vielen, die nicht genau hinschauen, gar nicht auffällt - doch auch ihre Produktion ist nur durch zusätzlichen Energieaufwand möglich. Geschmacklich reichen auch sie dabei meist bei Weitem nicht an zur passenden Zeit ohne Hilfsmittel angebaute Pflanzen heran. Ein hübscher Saisonkalender am Kühlschrank und ein Blick auf das Ursprungsland beim Kauf helfen daher sehr.

 

Diese Übersicht zeigt die besondere Bedeutung der Saisonalität noch einmal ganz deutlich:

 

Freilandtomaten aus Spanien: 600g CO2/kg

regionale Tomaten außerhalb der Saison aus dem Treibhaus: 9.300g CO2/kg

regionale Bio-Tomaten außerhalb der Saison aus dem Treibhaus: 9200g CO2/kg

regionale Tomaten außerhalb der Saison aus dem unbeheizten Treibhaus: 2300g CO2/kg

regionale und saisonale Tomaten: 85g CO2/ kg

regionale und saisonale Bio-Tomaten: 35g CO2/ kg

 

(Quelle: Uni Gießen, Ökologie und Landbau)

 

Du möchstest gleich selbst aktiv werden?

 

Hole Dir die Saisonkalender-App vom BZfE und/ oder drucke Dir einen hübschen Saisonkalender aus und hänge ihn in Deine Küche. Schaue beim Einkaufen auf das Ursprungsland der Produkte. Mache mit bei der Challenge "14 Tage saisonal einkaufen" und tausche Dich mit den anderen aus Deiner Gruppe aus - oder, wenn Du nicht gleich die Challenge machen möchtest, einfach im Forum unter "Saisonal und regional".

 

Bei diesen Anbietern in Hall erhältst Du
saisonales Bio-Gemüse aus der Region

 

(abgesehen von der Solawi Hall haben alle Anbieter auch nicht-saisonale Ware im Angebot):

 

Solawi Hall

 

Bei der solidarischen Landwirtschaft Hall gibt es ausschließlich selbst angebautes Gemüse. Der Anbau erfolgt besonders klimaschonend, zudem wird kein Gemüse wegen Schönheitsfehlern aussortiert. Voraussichtlich ab April gibt es am Acker wieder Jungpflanzen, nachhaltige torffreie Erde (20l-Säcke), Kräuter, nachhaltiges samenfestes Saatgut und nachhaltigen Dünger nicht-tierischen Ursprungs. Im Sommer und Herbst gibt es dort zudem wieder frisches Gemüse für Nicht-Ernteteiler*Innen.

Auch der Acker selbst ist einen Spaziergang vom Parkplatz des Freilandmuseums aus wert :).

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Hof Engelhardt

 

Auch beim Hof Engelhardt wird kein Gemüse aufgrund von Schönheitsfehlern aussortiert. In der Hofkiste plus befinden sich Gemüse aus Eigenproduktion, in der kalten (und wenig abwechslungsreichen Zeit) ergänzt um Produkte aus der Region und z.T. Deutschland. Sein Gewächshaus wird mit Ökostrom geheizt. Während der Fastenzeit gibt es 10% auf die erste Kiste (Stichwort: Klimafasten).

 

Bioland-Hof Klein-Comburg

 

Die Klein-Comburg hat jeden Montag, Mittwoch und Freitag durchgängig von 9 bis 18 Uhr geöffnet. Es gibt, neben einem Naturkostvollsortiment und Jungpflanzen, folgende Produkte aus eigener Produktion: Kartoffeln, Gemüse, Apfelsaft, Fleisch, Eier, Heu und Stroh in Kleinballen

 

Bioland-Hof Krummreiner

 

Der Bioland-Hof Krummreiner bietet nachmittags von 16-18 Uhr (außer mittwochs) und samstags von 9-12 Uhr Direktverkauf ab Hof in Hessental an. Verkauft werden hauptsächlich selbst erzeugte Waren (Gemüse und Jungpflanzen), ergänzt hauptsächlich von zugekauftem Obst und Brot.

 

Weiterführende Infos & Rezepte

 

Die Saisonkalender-App vom BZfE ist sehr hilfreich für den Einkauf im Supermarkt oder die Essensplanung zu Hause.

 

 

Das Energiezentrum bietet für Schulen (Klasse 7-9) das kostenlose Angebot "Klimaschutz mit Biss" an. Ihr habt daran Interesse? Fragt doch einfach mal beim Klassen- oder Biologielehrer nach :).

 

Krautkopf bietet neben Tipps rund um den eigenen Anbau leckere saisonale Rezepte.

 

Eine informative Seite zum Thema mit Rezepten findest Du auch hier: https://www.regional-saisonal.de/

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